Foto: Christine Sbaschnigg, Peter Hochpoechler

Sneak Preview

Abstract
„Wenn ein Gedanke explodiert, dann wird er manchmal unmöglich zu realisieren. Vielleicht sind die Projekte, die ich nicht realisiere, wichtiger als die Projekte, die ich realisiere.“
Doris Uhlich

Zentrale Frage: Welche Spuren hinterlassen Katastrophen, die nicht abzubilden sind, auf der Leinwand im Kino und auf den Bildschirmen im Wohnzimmer? Als am 6. August 1945 die erste Atombombe in Hiroshima zum Einsatz kam und den Zweiten Weltkrieg beendete, trat die Welt in ein neues Zeitalter ein. Die Entdeckung und Nutzung der Kernenergie zu kriegerischen und friedlichen Zwecken bewegte die daran beteiligten Kulturen so nachhaltig, dass der Niederschlag in der Kunstproduktion stilistisch und thematisch bestimmend für die gesamte zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde. Auch und vor allem der Film hat auf dieses Phänomen reagiert und seit Anfang der 1950er Jahre beinahe so etwas wie ein eigenes Genre entwickelt. Ausgehend vom japanischen Film Godzilla aus dem Jahr 1954 und von Assoziationen, die um Japan und die Nuklearkatastrophe von Fukushima kreisen, beginnt Doris Uhlich ein Gedankenlichtspiel im Stadkino.Welches Bildmaterial, welche Abbildungen einer Katastrophe gibt es, die unsichtbar ist wie die radioaktive Strahlung? Welche Bildsprache entwickeln Filme, Unsichtbares darzustellen? Wie veranschaulichen die Medien eine Katastrophe, die man nicht sieht? Wie berührt einen eine Katastrophe, die man nicht sehen kann, nicht abbilden kann, nicht filmen kann? In Sneak Preview steht das Unheimliche des Unsichtbaren im Zentrum. Tatort: Stadtkino.

Involved Peopel
Choreography and Performance: Doris Uhlich
Dramaturgy: Andrea Salzmann
Video: Hannes Starz
Produktion: Christine Spaschnigg, Marlies Pillhofer

Doris Uhlich
www.dorisuhlich.at